Info´s und Veröffentlichungen zum Energiekonzept

Biomasseanlage im Marktflecken Mengerskirchen

Geht das?

Der Vorteil von Biomasseanlagen liegt in der konstanten ganzjährigen Erzeugung von STROM und WÄRME.

Diese sogenannte Kraft-Wärmekopplung ist energetisch und volkswirtschaftlich sehr vorteilhaft. Bis dato kennen wir in Deutschland und auch bei uns im Landkreis eine Vielzahl von Biogasanlagen, welche vornehmlich durch die Energiepflanze Mais gefüttert werden. Technisch wird in der einstufigen Hydrolyse (funktioniert wie ein Schweinemagen) aus dem vergorenen Mais Methangas (äquivalent zu Erdgas) gewonnen. Dieses Methangas wird direkt in Blockheizkraftwerken zu Strom und Wärme umgewandelt, wobei oftmals nur der Strom genutzt wird.

Natürlich stellen sich für die Planung und die effektive Nutzung von Biomasseanlagen viele Fragen.

  • Wo können wir die anfallende Wärme ganzjährig konstant einsetzen? Das Heizen der Bürgerhäuser nur im Winter reicht dafür nicht aus.
  • Wo ist eine ausreichende Stromeinspeisung möglich?
  • Welche Mengen an Biomasse werden für die Anlage benötigt und wo kommt diese Biomasse her? In den Höhenlagen von Mengerskirchen kann nur sehr begrenzt Mais angebaut werden. Darüber hinaus ist die Energiegewinnung aus Nahrungs- oder Futtermitteln ethisch zumindest sehr bedenklich.
  • Welche technologischen Verfahren können in Mengerskirchen eingesetzt werden?
  • Haben wir in Mengerskirchen einen Standort im Außenbereich der die nötige Infrastruktur bietet? Nur wenn kurze Wege, Vororterzeugung und Nutzung gegeben ist, lohnt sich die langfristige Investition.

Im Entwurf des Energiekonzeptes des Marktfleckens Mengerskirchen ist bereits der mögliche Standort für eine Biomasseanlage an der Tongrube Maienburg angedacht. Um eine möglichst effektive Biomasseanlage zu betreiben, sind die Vorrausetzungen ausgesprochen günstig. Die Tongrube hat die nötige Infrastruktur zu bieten:

  • Zur Trocknung des Tons werden gewaltige Wärmemengen benötigt, mehr als die Biomasseanlage erzeugt,
  • Optimale Voraussetzungen für die Stromeinspeisung,
  • Gute Verkehrsanbindung für die Substratbelieferung,
  • Außerhalb der Ortslage, damit möglichst geringe Belästigung durch Anlieferverkehr
  • Grundstück mit Lagermöglichkeiten

Nach Abwägung aller Fragen und technischen Möglichkeiten haben wir an diesem Standort für den Marktflecken Mengerskirchen eine optimale Grundlage für die Errichtung solch einer Biomasseanlage.

Im einzelnen ist Ihnen vielleicht bekannt, dass wir durch den Wertstoffhof Almerskopf, den Grünschnittplatz in Waldernbach und die vielen Grünabfälle aus der Garten- und Landschaftspflege über erhebliche Mengen an Biomasse verfügen. Ja heute ist es so, dass Sie und die Gemeinde für die Entsorgung von Grünabfall pro Tonne 86,- € bezahlen müssen. Wie sinnvoll ist doch, daraus Energie zu gewinnen und die Entsorgungskosten gänzlich abzuschaffen?

Aktuell gibt es, Biomasseanlagen, die mit Grün- und Grasschnitt, Landschaftspflegematerial, Kuh-, Schaf- und Pferdemist betrieben werden. Hierbei kommt eine zweistufige Hydrolyse (funktioniert wie ein Rindermagen, Wiederkäuerprinzip) zum Einsatz. Mit dieser Lösung wird ca. 30 % mehr Strom erzeugt.

Die ergänzenden Vorteile liegen in der Weiternutzung des vergorenen Substrates zu Brennmaterial sowie die Gewinnung von wertvollem, organischem Dünger. Nebenbei greifen wir nicht in die landwirtschaftlichen Strukturen ein – wir konkurrieren nicht mit Futter- und Nahrungsmittelanbau, sondern erhalten und pflegen unsere schöne Landschaftskultur. Auch die Vermeidung von zusätzlichem Verkehr durch die Nutzung der örtlichen (evtl. überörtlichen) Strukturen der Grünabfallentsorgung wirken sich positiv aus.

Selbstverständlich sind auch in diesem Projekt die Bürgerbeteiligung und die Einbeziehung der Nachbarkommunen erwünscht.