Archivbeiträge Bürgerservice, Rathaus und Politik

In die „Alte Schule“ in Winkels werden 24 Asylsuchende einziehen

Aufnahme soll Bürger nicht überraschen.


Großes Interesse zeigte die Winkelser Bürgerschaft an den Plänen des Landkreises, in Abstimmung mit dem Marktflecken Mengerskirchen 24 Asylsuchende und Flüchtlinge in die „Alte Schule" in Winkels einzuquartieren. Auf einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus stellten sich Bürgermeister Thomas Scholz, Parlamentsvorsitzender Manfred Gotthardt, die Leiterin des Sozialamtes des Kreises, Marianne Zimmermann, Ali Hadi Assar, Berater der Asylsuchenden und Steffen Droß vom Ordnungsamt des Marktfleckens Mengerskirchen den Fragen der Bürger. Neben den zahlreich erschienenen Bürgern aus Winkels und Umgebung konnte der Parlamentsvorsitzende die Mitglieder des Sozialausschusses der Gemeinde, die Ortsvorsteher aus Winkels, Mengerskirchen und Waldernbach, Vertreter der Schulen, des Bildungsforums, der Kindertagesstätten, des Familienzentrums, des Seniorenbeirats, der Caritas und der Winkelser Ortsvereine sowie die Nachbarn der „Alten Schule" begrüßen. „Mengerskirchen stehe in der Verantwortung", so Manfred Gotthardt, „und müsse den im Kreis Limburg-Weilburg angekommenen Flüchtlingen, wie es andere Gemeinden machten, eine Unterkunft gewähren." Die „Alte Schule" solle dabei keine Insel werden, daher müsse die Bevölkerung frühzeitig informiert und gleichzeitig motiviert werden, sich für die neuen Bewohner zu engagieren.


Bürgermeister Thomas Scholz sprach von mehreren Flüchtlingswellen, die es in unserer Heimat schon früher gegeben hätte, so nach dem 2. Weltkrieg und nach dem Fall der Mauer. Heute lebten 800 Bürger aus östlichen Gebieten im Marktflecken, alle seien voll integriert. Auch für die neuen Flüchtlinge gelte es bestmögliche Voraussetzungen zur Integration zu schaffen.

Marianne Zimmermann vom Sozialamt des Kreises teilte den Teilnehmern der Veranstaltung die Rechtslage der Flüchtlinge mit. Die Aufnahmequote berechne sich nach dem Königsteiner Schlüssel. Dieser wird jährlich neu festgesetzt und orientiert sich nach der Bevölkerungszahl und der Steuereinnahmen der Bundesländer. Somit errechnet sich für Hessen ein Gesamtfaktor von 7, 3 % aller Flüchtlinge in Deutschland. Im Vergleich liege zum Beispiel Bayern bei 15,2 % und Rheinland-Pfalz bei 4,8 %. Für den Kreis Limburg-Weilburg seien es für das erste Halbjahr 2014 rund 480 Personen. Der Kreis bemühe sich um geeignete Wohnobjekte.

Diese konnte Bürgermeister Thomas Scholz für den Marktflecken Mengerskirchen vorschlagen. Neben der „Alten Schule" in Winkels wurde unter anderem das Gemeindehaus in der Schloßstraße 1 und das Dillhäuser Pfarrhaus in Erwägung gezogen. Auch mehrere Privatpersonen hätten zudem Wohnraum angeboten.


Bei der anschließenden Diskussion wurden kritische, mehrheitlich aber zustimmende Gedanken vorgetragen. So sah Nicole Schäfer, Rektorin der Franz-Leuninger-Schule, keine Probleme bei der Integration von neuen Schülern, an ihrer Schule seien heute schon 20 % Schüler mit Migrations-Hintergrund, sprachliche Probleme seien lösbar. Fragen nach der finanziellen Unterstützung wurden ebenso gestellt wie Fragen nach einer eventuellen Arbeitserlaubnis, Fahrten zu den Einkaufszentren oder Aufnahme in die Sportvereine oder Betreuung.


Bürgermeister Thomas Scholz war sehr erfreut über die große Beteiligung der Bürger an der Versammlung, er erwarte jetzt ein klares Miteinander mit den Flüchtlingen. Die Umbaumaßnahmen in der „Alten Schule" seien schon angelaufen, die Asylsuchenden träfen ab 1. April ein. Die Informationsveranstaltung stimme ihn sehr optimistisch, für eine umfassende Integration und Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen.

Wer das Projekt „Aufnahme und Betreuung von Asylsuchenden" unterstützen möchte, kann sich an Herrn Steffen Droß von der Gemeindeverwaltung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden.

Asyl1 cc453

Auf der sehr gut besuchten Informationsveranstaltung in Winkels wurden die Bürger auf das Kommen von 24 Asylsuchenden vorbereitet.

Asyl2 82ea7

Bürgermeister Thomas Scholz (2.v.r.), Parlamentsvorsitzender Manfred Gotthardt (m), Marianne Zimmermann vom Kreissozialamt (l), Betreuer der Asylsuchenden, Ali Hadi Assar (2.v.l.) und Steffen Droß (r) vom Mengerskirchener Ordnungsamt beantworteten die Fragen der Bürger.