Adolf-Weiss-Denkmal
1913 schuf der Bauer, Dichter und Mitglied des Westerwald-Clubs Adolf Weiss aus Mademühlen den Ruf der Westerwälder.
Im Herbst 1913 schrieb der Vorsitzende der Ortsgruppe Bonn des Westerwald-Vereins einen Wettbewerb aus.
Gesucht wurde ein Erkennungsruf für den Westerwaldwanderer. Dem Sieger winkten 12 Flaschen „Edlen Mosels". Es gingen mehr als 60 Vorschläge ein. Einer davon kam von Adolf Weiss. Er übersandte seinen Ruf mit einem launigen Vers:
„Das Schicksal bestimmte mich nicht zum Prasser. Ich mußte bis jetzt mich begnügen mit Wasser. Doch würd ich gern einmal trinken Wein, und sollt's auch nur „edler Mosel" sein. Dacht gleich ich: „Was gilt's? Du riskierst den Spaß! Hui! Wäller?"-Allemol!", so tönt der Ruf, den in meiner Sehnsucht nach Wein ich schuf. Das „Hui" das hat mich der Sturmwind gelehrt, wenn wild über unsere Heide er fährt. Und Wäller wir ja allemol sind,wir trotzen dem Regen, dem Schnee und dem Wind. Drum mögt' ich zum Schluss ganz bescheiden hoffen, dass ich mit dem Ruf ins Schwarze getroffen. Doch sollte mein Werben vergebens sein, wie wär's dann mit einer Flasche Wein?"
Adolf Weiss hatte ins Schwarze getroffen. Dass die Entscheidung der Ortsgruppe Bonn gut war, sehen wir daran, dass der Ruf nach über 80 Jahren noch immer bei uns lebendig ist. Der Ruf ist nicht nur innerhalb des Vereins im Gebrauch, sondern ist so volkstümlich geworden, dass er Erkennungsruf für alle Bewohner des Westerwaldes ist. Zum Dank hat der Westerwald-Verein dem Dichter auf dem Knoten nahe bei seinem Wohnort 1939 ein Denkmal errichtet.