Plakettenvergabe an “cafétante”
„Fairen Kaffee“, gibt es bei uns von Anfang an“, so Elena Michalakelis, Koordinatorin des gut angenommenen Cafés im Inklusionshaus, Waldernbach.
Für den Leiter der Steuerungsgruppe „Fair Trade City“, Mengerskirchen, Herbert Schuld waren von daher Werbeaktivitäten nicht von Nöten. Dafür gibt es eine Besonderheit: Es wird dort fairer Kaffee von der „Lahntaler Kaffeerösterei“ in Diez verwandt! Der bisher an allen anderen Stellen angebrachte Aufkleber trägt aber das Warenzeichen der „transfair“ Organisation. Um nicht in die Gefahr zu geraten Markenrechte zu verletzen, hat er sich den original Mengerskirchener „Fair-Trade-Aufkleber“ einfallen lassen.
Ein, zwei Telefonate mit Frau Zimmermann von der „Lahntaler Kaffeerösterei“ ließen keinerlei Zweifel aufkommen. Dort wird „Fairer Kaffee“ geröstet! Das in der „cafétante“ verwendete Produkt kommt aus Costa Rica. Der Rohkaffee der Art „Arabica“ wird von Kleinstbauern geerntet, die sich zu einer Kooperative zusammengeschlossen haben Die Kooperative verkauft ausschließlich an einen Importeur in Deutschland. Der Firmensitz ist Bremen, aber vor Ort in Costa Rica sind eigene Leute platziert. Die einerseits als Qualitätsprüfer auftreten, aber andererseits auch als Einkäufer auf einen fairen Preis achten. Auf diese Weise sind weitere Handelsstufen ausgeschaltet und Frau Zimmermann achtet sehr genau auf transparente Lieferketten und den fob-Preis, der ein eindeutiges Kriterium für Weitergabe fairer Preise an die Bauern ist.
Die Kaffeesorte, die auch in Waldernbach zur Verwendung kommt, trägt die Bezeichnung „Jaguar“-Kaffee. Mit einem kleinen Teil der Erlöse wird ein Projekt zum Schutz dieser Tiere in Costa Rica finanziert. Damit erfüllt der Diezer „Fair Kaffee“ alle Kriterien, die auch von der fairtrade-Organisation an die Produkte gestellt werden. Wo neben dem fairen Preis auch immer darauf geachtet wird, dass soziale, gemeinnützige Projekte ebenfalls gefördert werden.
Der Espresso für die „cafétante“ trägt einen sehr flockigen Namen:
„I did it like an Italian“,
was aber eigentlich nur ausdrücken soll, dass man sich an der bekanntermaßen hervorragenden Qualität italienischer Espressos messen lassen will. Es handelt sich dabei um ein Cuvee von Sorten aus Indien, Costa Rica und Brasilien, die ebenfalls von Kleinstbauern erzeugt werden und über kleine Händlern zu fairen Preisen importiert werden.
Ein Besuch in der Lahntaler Kaffeerösterei sollte sich lohnen. Schuld wird sich jedenfalls den Einblick in die Arbeitsschritte, die Mischungen, den verlockenden Duft der Kaffeebohnen und natürlich den Einkauf so bald wie möglich gönnen.
Nicole Schäfer, Initiatorin des Inklusionshauses schlägt einen großen Bogen: „Wir beziehen hier Menschen mit Handicap ganz selbstverständlich mit ein. Genauso selbstverständlich sollte es sein, dass wir uns im großen Maßstab als „Eine Welt“, als großes Inklusionshaus, begreifen. Und Bedingungen schaffen, wie mit dem Fairen Handel, damit die Menschen dort wo sie leben ihr Auskommen finden“!