Ortsteile von Mengerskirchen

Probbach

In die harmonische Mittelgebirgslandschaft des Westerwaldes eingebettet, angelehnt an die Bergkuppen von Hermannsberg und Stein, deren Silhouetten das Bild von Probbach ergeben, liegt der kleinste Ortsteil der Großgemeinde. Im umgebenden, herrlichen Mischwald finden sich wunderbare Wanderwege mit zahlreichen schönen Ausblicken und Ruhebänken.

Zum Dorfbild gehört der Äußere, eher schlichte Bau der Kirche St. Michael, er verbirgt jedoch hinter seinen Mauern im Inneren, eines der schönsten Gotteshäuser des Westerwaldes, das jeden Besucher in seinen Bann zieht.

Alles ist einem ständigen Wandel unterworfen, so auch das Erscheinungsbild von Probbach.

Verloren haben sich die kleinbäuerlichen Strukturen, die durch die ehemals herrschende Not im Westerwald entstanden waren. Wo entsprechend der Nassauischen Real-Erbteilung früher handtuchschmale Äckerchen entstanden waren, auf denen das spärliche Korn und die wenigen Kartoffeln dem steinigen Boden abgerungen wurden, wird heute auf großen Flächen Raps und Mais angebaut oder die Wiesen als Weide für Rinder, Pferde und Ziegen genutzt. Die Natur hat sich einen Großteil der früher landwirtschaftlich genutzten Flächen wieder zurückgeholt.

Auch der Ortskern hat sich in den vergangenen Jahren gravierend gewandelt.

Ältere Wohnhäuser haben ihre Eigentümer gewechselt und werden nun von Neubürgern mit ihren Familien bewohnt. Neue Baugebiete sind entstanden und Baulücken werden geschlossen.

Die meisten Einwohner finden ihr Auskommen in Handel, Gewerbe und Verwaltung. Die näheren Städte wie Weilburg, Limburg oder Wetzlar  bieten entsprechende Arbeitsplätze.

Eine Arztpraxis mit zwei Ärzten, sorgt sich um die Gesundheit von Patienten in Probbach und Nachbarorten.

Plattformen für Austausch, Freundschaft  und bürgerliches Engagement sind die in Probbach tätigen Vereine. In der örtlichen Feuerwehr und im Sportverein sowie Gesangverein finden die Mitglieder vielerlei Betätigung. Ausdruck des Gemein- und Bürgersinns zeigt sich in dem in der Ortsmitte entstandenen Gebäude des Vereinsrings Probbach. Dieses wurde im Wesentlichen von Ehrenamtlichen gebaut.

Das ehemalige Vikariehaus aus 1698, verlassen und dem Verfall geweiht, wurde in einer  Gemeinschaftsaktion ab 2002 durch den „Förderkreis Vikariehaus Probbach“ und dem Marktflecken Mengerskirchen aus- und aufgebaut und ist so zu einem Schmuckstück  des Ortes geworden.

Für private und öffentliche Veranstaltungen stehen das neu gestaltete und um die ehemalige Lehrerwohnung erweiterte  „Bürgerhaus Alte Schule“ sowie die Räumlichkeiten im Vikariehaus zur Verfügung.

Im Tal des Faulbachs versteckt liegt ein Kleinod, der „Probbacher Sauerborn“. Er wurde erstmalig 1485 erwähnt und sein Wasser wurde 1721 von Prof. Schacht von der Herborner Hohen Schule als „Brabacher Heilquelle“ gerühmt. Auch heute noch wird das Wasser von Besuchern aus nah und fern gerne geholt und getrunken. Zwischenzeitlich wurde der Sauerborn in den „Nationalen GeoPark Westerwald-Lahn-Taunus“ aufgenommen.

In die reizvolle Landschaft, eingebettet in die Senke zwischen Probbach und Winkels liegt der als Stausee des Faulbachs konzipierte Waldsee. Im Laufe der Zeit hat er sich zu einem Eldorado für Angler und Schwimmer aber auch für Erholungsuchende aus der Umgebung zu einem Geheimtipp entwickelt.

(E. Schön)